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Dünne und Leichtigkeit Unter denselben Bedingungen liegt die mit Material der Darüber hinaus ändert sich die Glasdicke mit der Art der Brechzahl 1,6 erzielte Minderung der Mittendicke eines Glases durchzuführenden Verglasung: der Wirkung +4.00 dpt mit Durchmesser 65 bei 0,6 mm; eine - bei einer Vollbrillenverglasung empfiehlt sich eine zusätzliche Minderung um 0,2 mm wird durch die Asphärisierung Mindestranddicke von 0,8 mm für den Glas-Facettenschliff erzielt – mit dem Nebeneffekt einer deutlichen Abflachung des - bei einer Randlos-Verglasung des Typs „Nylor“ beträgt die Glases. Der dünne Schliff bringt schließlich einen Gewinn von 0,5 mm. Insgesamt beläuft sich die Dickenminderung auf 1,3 mm für die Rillbearbeitung erforderliche Randdicke mindestens (4,1 mm vs. 5,4 mm), was ca. 25 % entspricht. 1,8 mm bei einer Glasbefestigung mittels Nylonfaden bzw. 2,2 mm bei einer Glasbefestigung mittels Metalldraht - bei einer Bohrbrillenverglasung beträgt die an den Bohrpunkten vorgeschriebene Mindestdicke 1,5 mm bei Polycarbonatgläsern bzw. 1,8 mm bei einem hochbrechenden Glas sowie 2,3 mm bei einem herkömmlichen CR39-Glas. Diese Werte stellen Mindestwerte dar, die unbedingt einzuhalten sind und es wird allgemein ein Aufmaß von 0,2 – 0,3 mm & VEREDELUNGEN empfohlen. Da die maßgebliche Dicke den gerandeten Gläser entspricht, spielen Fassungswahl beim Augenoptiker und Optimierung der Glasdicke eine wichtige Rolle. Um dünnstmögliche Gläser zu erhalten, ist die Fassung so zu wählen, dass der für die MATERIALIEN Zentrierung erforderliche Glasdurchmesser minimiert wird, d.h. sie sollte möglichst klein und rund bzw. auf den Pupillenabstand 1) Einfluss der Brechzahl des Trägers abgestimmt sein. Darüber hinaus können die Gläser in Precal-Ausführung bestellt werden, d.h. die Dicke wird weiter optimiert. 2) Asphärisierung © Essilor International 3) Dünne des Glasschliffs © Essilor International Abbildung 3: Einfluss der Precalausführung. Fazit: Die Schlankheit eines Brillenglases resultiert aus dem Abbildung 2b: Einfluss der Brechzahl (1), Asphärisierung (2) und Zusammenwirken mehrerer Faktoren: Durch die Wahl eines hochbrechenden Materials wird ein Gewinn von mehreren der Dünne des Glasschliffs (3) bei einem Glas der Millimetern möglich. Durch die Nutzung der Asphärisierung Stärke + 4,00 dpt. werden weitere Zehntel Millimeter hinzugewonnen und durch den Dünnschliff können noch einige Zehntel Dickeneinsparung erzielt werden. Insgesamt ist zwischen einem sphärischen Glas der Bei Verwendung einer höheren Brechzahl und asphärischer Flächen Brechzahl 1,5 und einem asphärischen Glas der Brechzahl 1,74 fiele die Dickenreduktion natürlich noch deutlicher aus: Bei einer die Dicke um fast 50 % gemindert. Brechzahl von 1,74 läge sie im Vergleich zur Brechzahl 1,5 bei Außerdem kann durch eine geschickte Fassungswahl und 3,8 mm (5,2 vs 9,0) beim Glas der Wirkung -6,00 dpt bzw. bei Precalfertigung der Gläser ein zusätzlicher Dickengewinn in einer 2,7 mm (2,7 vs. 5,4) beim Glas der Wirkung +4,00 dpt, was einer Größenordnung von einem Millimeter erreicht werden. Somit Minderung um fast 50 % entspricht. Außerdem kann durch eine können durch das Know-how von Hersteller und Augenoptiker geschickte Fassungswahl und eine gemäß der Glasform optimierte dem Brillenträger dünnstmögliche und damit ästhetische, Dickengestaltung („Precal“) eine weitere Dickenminderung erzielt formgerandete Gläser geboten werden. werden. 7 Copyright © 2010 ESSILOR ACADEMY EUROPE, 13 rue Moreau, 75012 Paris, France - All rights reserved – Do not copy or distribute.
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